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Channel: Regensburger Tagebuch
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Frühling an der Holzlände

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Eine unserer Lieblingsspazierstrecken ist der Damm-Weg an der Holzlände in Reinhausen. Für Yorki, weil er viele Hundefreunde trifft, für mich, weil der Ausblick schön ist. Besonders im Frühjahr. Das Laub der Bäume ist filigran und schimmert in so vielen Grüntönen, dass es eine Freude ist.

Blick zum Grieser Spitz, im Hintergrund der Dom. Dazwischen sind noch zwei Donauarme.


Die Dreifaltigkeitskirche auf dem Dreifaltigkeitsberg (früher auch: Calvarienberg und Geiersberg)






Dort drüben, am Unteren Wöhrd, wurde offenbar ein neuer Strand geschaffen. Die zwei Hügel, auf denen bis vor ein paar Jahren die zwei altehrwürdigen Bäume standen, sind abgetragen und der Weg mit frischer Erde aufgefüllt.


Interaktive Panorama-Bilder vom Regensburger Dom

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Ich wollte schon immer mal den Dom von oben aus sehen. Den Eselsturm besuchen. Die Brücke zwischen den Türmen, den Glockenstuhl. Aber wann komme ich schon dazu? Sofern es denn überhaupt möglich ist?

Nun - da gibt es eine interessante Lösung im Internet, bzw. auf google-earth: So genannte Kugel-Panorama-Bilder.

Bei denen kann man mit einer Mausbewegung in alle Richtungen blicken. Eine interaktive Betrachtung sozusagen. Denn irgendein Fotograf hat Fotos rundherum und nach oben und unten gemacht, und sie auf spezielle Weise zusammengefügt.

Und da gibt es einige 360-Grad-Ansichten vom Dom ganz oben.







Am besten sucht man diese Kugelpanoramen über google-earth. Da werden mehr Treffer angezeigt, als auf der Original-Webseite: www.360cities.net.

Denn ich habe festgestellt, dass die Suchfunktion auf der Webseite nicht so optimal ist. Es werden nicht alle Dom-Bilder angezeigt, wenn man "Dom Regensburg" eingibt  (das hat mit der Art und Weise zu tun, wie der Einsender die Stichwörter vergibt, die keywords)

Da aber die Kugelpanoramen von 360cities.net  (mittels Koordinaten-Angaben) direkt in google-earth angezeigt werden, findet man dort alle Bilder.




Wer sich für mehr Panorama-Bilder bzw. für die Plattform 360Cities interessiert, findet hier eine interessante, neutrale Besprechung:


http://www.ralf-michael-ackermann.de/360cities-versus-visitworld.htm


360Cities versus Visit-World
http://www.ralf-michael-ackermann.de/360cities-versus-visitworld.htm

Neues von den Rathausturm-Wanderfalken

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Mit den Falken im Rathausturm beginnt eine spannende Zeit: die Küken sind geschlüpft und über die Webcam kann man in den nächsten Wochen die Fütterung der jungen Falken sehen.

Das ist natürlich schon spannender, als das bisherige Brüten der Eier.

Hier geht es zur Webcam: http://www.rathausturm-wanderfalken.de

Wenn ich mal etwas Luft habe, werde ich meine Fotoserie von den Regenstaufern Turmfalken im Jahre 2009 aufbereiten und zeigen. Aus ein paar Meter Entfernung konnten wir Dozenten und Schüler vom 4. Stock der Eckert-Schulen aus das Turmfalken-Nest in einem Tannenbaum beobachten. Vom Brüten bis zum ersten Flug.

Erinnerung: Vernissage Volker Pfüller am 27.04.

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Zur Erinnerung: am 27.4. findet die Ausstellungseröffnung von Volker Pfüller statt; auf die Ausstellung selbst hatte ich bereits hingewiesen


Hier kommen noch ein paar Bilder und zusätzliche Informationen:

In der DDR war er ein Star, im Westen hoch gefragt. Seine Theaterplakate, Kostümentwürfe und Bühnenbilder für die Münchner Kammerspiele oder für die Staatsoper in Stuttgart wurden legendär. Volker Pfüller ist Illustrator und Grafiker mit großer Liebe zur Literatur.



Pfüllers erster großer Auftraggeber war das Deutsche Theater in Berlin. Hier erlebte er seinen Durchbruch mit dem Bühnenbild zu Dantons Tod (1982):



 

1991 kam er als Gastprofessor für Illustration an die GHK in Kassel. 1991 folgte der Ruf an die Kunsthochschule Berlin Weißensee, wo er die Leitung der Abteilung Bühnenbild innehatte. 1997 übernahm er die Klasse für Buchkunst und Gestaltung in Leipzig.

Volker Pfüller lebt in Berlin, arbeitet nach wie vor für Theaterhäuser, schreibt und illustriert und widmet sich stärker der freien künstlerischen Arbeit. 

Volker Pfüller arbeitete in mehr als 50 Inszenierungen als Bühnenbildner mit vielen bedeutenden Regisseuren, darunter Adolf Dresen, Dieter Dorn, Alexander Lang, Thomas Langhoff und Alexander Stillmark am Deutschen Theater Berlin, an der Volksbühne und am Schiller-Theater der Hauptstadt, an den Münchner Kammerspielen, am Münchner Volkstheater, am Thalia Theater Hamburg, an der Staatsoper Stuttgart, am Theater Heilbronn, am Landestheater Linz, an der New Israeli Opera Tel Aviv und beim Maggio Musicale Fiorentino (Italien).

Viele seiner SchülerInnen gehören heute zur Elite der deutschen Grafikszene. Bei Volker Pfüller studierten u.a.: Anke Feuchtenberger, Kitty Kahane, Henning Wagenbreth, Atak, Thomas Müller, Kattrin Michel, Christoph Feist, Gerda Raidt, Katrin Stangl, Philipp Stölzl.

Volker Pfüller: Theaterarbeit, 27.04.2017 bis 02.06.2017, Vernissage am 27. April um 20 Uhr 
Artspace Erdel - Fischmarkt 3 -  93047 Regensburg - www.erdel.de

Finissage Fred Andrade - Ausstellung am 4. Mai 2017

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Pura Vida en Colores - Fred Andrade, 2017
Am 4. Mai gibt es die Abschlussfeier zur Ausstellung von Fred Adrade im Leeren Beutel.

 Der in Amerika hochangesehene Künstler wird zu diese Veranstaltung von Kolumbien anreisen. Im Jahre 2014 reiste er mit damals 74 Jahren zur ersten seiner Ausstellungen in Deutschland, die von PanamericanArte organisiert wurde. Dass er sich diese Mühe macht, ist erfreulich und letztlich den Bemühungen des Kurators Michael Schäffer zu verdanken, der seit Jahren hochkarätige Künstler aus Nord- und Südamerika nach Regensburg bringt.





Fred Andrade bei einer Vernissage im Jahre 2014


Die Kuratoren: Mariane Steiner, Michael Schäffer
(PanamericanArte-Projekt)


Renate Christin in der Städtischen Galerie

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Auf diese Ausstellung freue ich  mich sehr: die Städtische Galerie stellt Werke von Renate Christin aus.

Davon gibt es soviele, dass sie kaum zu "überblicken" sind (daher scheint der Ausstellungstitel zu stammen). Daher hängen sie folgerichtig auch im Treppenhaus und in der Jazzgalerie.


"überblicken" - Werke von Renate Christin
Städtische Galerie im Leeren Beutel
7. Mai bis zum 25. Juni 2017
 
 Vernissage:  Sonntag, 7. Mai 2017 um 11 Uhr

Musik: Hofbauer & Hofbauer


Es sprechen:
  • Dr. Doris Gerstl und Dr. Reiner Meyer (Museen Regensburg)
  • Harald Raab (Kulturjournalist),
  • Gertrud Maltz-Schwarzfischer (Bürgermeisterin)




Renate Christin ist in Regensburg geboren und lebt in Sinzing.


Die Bilder und Werke von Renate Christin gefielen mir schon von jeher sehr gut. Aber was  hinzukommt, ist meine Begeisterung für sie als Persönlichkeit -  und ihre unglaublich vielfältigen Aktivitäten.

Und da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Wikipedia hat eine vollständigere Liste, ich picke mal heraus:

  • 25 Jahre lang, von 1988 bis 2013, war sie künstlerische Leiterin des Internationalen Kunstforums auf Schloss Eichhofen.
  • Von 2010 bis 2014 war sie 1. Vorsitzende des Regensburger Kunstvereins GRAZ, dem sie seit 2008 angehört.
  • Sie war von 2002 bis 2008 Vorstandsvorsitzende/Vorstitzendf der Internationalen Gesellschaft für Bildende Künste (IGBK), 
  • von 2002 bis 2008 Vorstandsmitglied der GEDOK (ab 2006 als stellvertretende Vorsitzende),
  • von 2003 bis 2007  Vorstandsmitglied des European Council of Artists (ECA)
  • Sie war zudem 1993 Gründungsmitglied der GReK (Gruppe Regensburger Künstlerinnen), 1996 Gründungsmitglied der internationalen Künstlergruppe SaFiR (Salzburg, Firenze, Regensburg)
  • Seit 1998 doziert sie als Gastdozentin an der Scuola del Vedere – Libera Accademia di Belle Arti in Triest.


Sie macht nicht nur Bilder, sondern auch Collagen und Skulpturen aus verschiedensten Materialien




Ihre Werke wurden bereits weltweit ausgestellt und  sind in öffentlichen Sammlungen vertreten.

beispielsweise in der Deutschen Botschaft Washington, D. C., im Virginia Center for the Creative Arts, des Museums Moderner Kunst in Passau, von Hanns Egon Wörlen,  und des Casoria Contemporary Art Museum;

und natürlich auch in den regionalen Sammlungen, z.B, den Sammlungen der Regierung der Oberpfalz, der Stadt Regensburg, des Universitätsklinikums Regensburg,  des Kunst- und Gewerbevereins Regensburg
Ausstellungen in Deutschland, Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Dänemark, Italien, Österreich, Spanien, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Ukraine, USA, Serbien, Croatien, Taiwan und Australien.
Sie hat an vielen Kunstprojekten mit gewirkt:

seit 1989 “Zeitvermerke”, seit 1994 “Fremde – Freunde”, seit 1996 “Straßen in Europa”, seit 1997 “Gemeinsames Haus Europa” unter der Schirmherrschaft von Frau Dr. Hildegard Hamm-Brücher, Staatsministerin a.D., 1998 “Halle in Erwartung” (Unterbau Walhalla, mit Gruppe GReK), seit 1999 “Lebens-Fluss Donau”


Renate Christin


Was die Ausbildung betrifft, so findet man in ihrer Vita folgende Stationen:

Von 1976 – 1980 Intern. Sommerakademien der Bildenden Kunst in Salzburg und Millstatt, Universität Haifa. Davon 1980 in Salzburg Meisterschülerin bei Prof. Albert Bitran/Paris. 1989 Aufenthalt im “Virginia Center for the Creative Arts”, USA, Stipendium der Stadt Regensburg.


Ein schönes Künstlerportrait findet man hier auf youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=-6RByfTFOPo



Weitere Informationen zur Ausstellung findet man auf dieser Seite der Stadt Regensburg:



Neues von Amaro Ameise

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Es gibt  eine neue Webseite von und über Amaro Ameise:


Sie enthält einen geschichtlichen Überblick über die letzten 12 Jahre. Was er aktuell 2017 macht, hat er in verschiedenen blogähnlichen Artikeln hier eingetragen:



Lesenswert ist der Eintrag vom 17.2.  (Titel "Der Sinn meiner Arbeit") anlässlich seine Säuberungsaktion in der Hermannstraße. Der Artikel gibt sehr gut wieder, welche Philosophie hinter den langjährigen Aktionen von Amaro Ameise steht. Denn da geht es nicht um den Petersweg und die dortige Bebauung, wie viele meinen, sondern um etwas anderes. Aber lest selbst - jede Zusammenfassung würde den Inhalt verfremden.


Ich selbst hatte das Bemühen von Amaro Ameise - nach einem längeren Gespräch mit ihm - in folgender Reportage im Jahre 2011 erläutert:
Der Artikel ist nach wie vor lesenswert, da er zum Nachdenken anregt. Wie können wir durch vorbildhaftes Tun das Verhalten der anderen verbessern? (und nebenher dafür sorgen, dass sich die Pfoten von Yorki und anderen Hunden nicht durch Glassplitter entzünden)

Auf der neuen Webseite fand ich  ein Video mit einem Kurzportrait, das auch auf youtube abrufbar ist (Stand 2016):



https://www.youtube.com/embed/k1o6gKxzC0g

A Capella Nacht am 23.5. im Aurelium

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Heartchor im Uni-Sommerfest 2012


Wie ich gerade vom Heartchor erfahren (bei dem ich jahrelang mitgesungen hatte) kommt bald eine interessante Veranstaltung der Music Academy.

Das Music College hat nämlich 20 jähriges Jubiläum und lädt ein zur
 
1. REGENSBURGER A CAPPELLA NACHT 
am 23.05.2017 im Aurelium Lappersdorf

mit 

HEART CHOR 
SINGBAR
CHOR DES MUSIC COLLEGE
COLLEGE VOICES
LOKEMOTION


Auf Einladung des Music College, das in diesem Schuljahr sein 20-jähriges Jubiläum feiert, haben sich verschiedene Chöre und Vokalgruppierungen der Regensburger Szene zu einem großen A Cappella-Projekt zusammengetan. Die Absicht: nicht nur die „Arbeit“ der Chöre  präsentieren, sondern auch  zeigen, was „Chor“ heute kann – in seiner ganzen stilistischen und sängerischen Bandbreite.

Dabei stehen vor allem moderne A Cappella-Arrangements aus der Pop-, Rock- und Jazzstilistik im Mittelpunkt.

Veranstaltungsort: das Aurelium Lappersdorf


Aurelium Lappersdorf


Die einzelnen Chöre:

Der Heart Chor prägt seit 23 Jahren die Regensburger Chorszene ganz entscheidend mit. Die Idee So kann Chor war im letzten Jahr der programmatische Leitgedanke, um die Vielfalt der Chormusik abseits von der klassischen Idiomatik aufzuzeigen. Neben abwechslungsreichen Pop- und Jazz-Arrangements, Filmsoundtracks und Punkkrachern werden auch moderne Choräle wie Stars von Eriks Ešenvalds oder The Conversion of Saul von Z. Randall Stroope in das Programm integriert. Eine Spezialität des Heart Chors sind die Songwriter-Lieder, die meist der Chorleiter selbst oder andere Arrangeure wie Patrik Erich und Stefanie Polster vier- bis achtstimmig aufbereiten. Dabei sollen die oft mit Zwischentexten, choreografischen Einlagen oder Sketchszenen aufgepeppten Auftritte nicht nur unterhalten, sondern vor allem „berühren“. Denn eines ist dem Heart Chor besonders wichtig und dafür steht er auch mit seinem Namen – das Singen mit Herz fürs Herz.

Die A Cappela-Band Singbar wartet mit einem Mix aus Charts und Songwriting auf, der von den 80er Jahren bis heute reicht, von acht Stimmen kräftig durchgeschüttelt und neu interpretiert. Was sich bewährt hat, wird mit einem Schuss Frischblut aufgedopt und mit ein paar überraschenden Zutaten gewürzt.

Das Programm des Music College-Chors und der College Voices enthält zum Teil Original-Arrangements, z.B. von Manhattan Tranfer oder Martin Carbow, und zum anderen Eigenarrangements der Studentinnen des Music College, so z.B. von Hanna Turowski, Lucca Linke und Claudia Zormeier. Dabei legt die Chorleiterin ganz besonderen Wert auf die Entwicklung eines einheitlich klingenden Pop-Sounds und den Transfer instrumentaler Stimmen ins Vokale, z.B. durch körperlich erfahrbare und umsetzbare Grooves. Was diesen Chor von anderen unterscheidet, ist die eher ungewöhnliche Besetzung, weil hier der überwiegende Teil des Chores aus Instrumentalisten besteht, die ihre je eigene Musikalität und ihre typisch instrumentalen Ausdrucksmöglichkeiten mit einbringen. So entsteht ein außergewöhnlicher Sound, der sich vom gewohnt chorischen Sängersound abhebt.

LokEmotion hat sich weitgehend ein Repertoire erarbeitet, wie z.B. „Every breath you take“, „Java Live“ oder „It´s raining again“, das hauptsächlich das Pop-Genre bedient. Dieser Chor besteht bereits seit mehr als 15 Jahren und überrascht immer wieder durch die Begeisterung und das Engagement, das die Chormitglieder für das gemeinsame Singen aufbringen.

Mit dem von allen Chören gesungenen Song „Du bist das Licht“ von Gregor Meyle findet dieses einmalige Chor-Projekt seinen würdigen Abschluss.

Genauere Infos und Karten reservieren könnt ihr direkt beim Music College:

http://www.music-academy.de/index.asp?typ=veranstaltungen&k_id=4180&newsid=33018


Und speziell für Heartchor-Freunde gibt es hier gleich weitere Ankündigungen:
Am Donnerstag, 22.06.2017 singen wir um 20:00 Uhr auf dem Unisommerfest im Foyer der Zentralbibliothek. Eine schöne Tradition, auf die wir uns jedes Jahr erneut freuen.
Am Bürgerfest Regensburg sind wir am Samstag, 24.06.2017 zu erleben und zwar um 12:30 Uhr im Thon-Dittmer-Palais und um 15:00 Uhr in der Oswaldkirche.




Sommer auf Probe

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Was für ein Tag. Nach Sonne ausgehungert strömen die Regensburger schon am frühen Samstagmorgen in die Stadt, über die Donauinseln, über die Brücke und durch Stadtamhof. Ich mache mit Yorki einen mehrstündigen Spaziergang vom Unteren Wöhrd über Thundorfer Straße, Brücke und Stadtamhof.

Ursprünglich wollte ich nur die Sonne ausnutzen und mit der Kamera dokumentieren, was es Neues zu sehen gibt. Zum Beispiel die Entwicklung am Donaumarkt.

Weshalb ich gegenüber starte, am alten Eisstadion. Der dortige Parkplatz ist einer der letzten Hoffnungsfunken in der öden Regensburger Parkplatzsituation. Und da er kostenlos ist (und nur deswegen) kann ich den Ausflug, den ich ursprünglich nur auf eine Stunde konzipiert habe, auf einen längeren Stadtbesuch ausdehnen,  und ich muss nicht umkehren, weil irgendeine Kack-Parkzeit abläuft.



Blick rüber zur Königlichen Villa. Gut, zugegeben, schon tausendmal fotografiert. Ach, was soll's.

Blick flussabwärts. Drüben die Beach-Bar und dahinter - der Anblick ist neu - wachsen die letzten Betonbauten im Marinaviertel des alten Schlachthofgeländes hoch.

Der Ostentorturm  hinter der königlichen Villa


Und ich befinde mich auf der malerischen Uferstraße. Hier das Veronica-Schiff, gegenüber der Anatomieturm als gebäudlicher Bestandteil der königlichen Villa. Er wurde auch Pulverturm genannt.

So sieht das also jetzt aus, wenn man die Uferstraße raufgeht, und zum ehemaligen Donaumarkt rübersieht.


Das neue Museum. Ohne Wertung.

Ein Blick mit einem seltsamen Mix aus Bestandteilen, nicht wahr? Erkennt Ihr die Kirche?

Jetzt, da die Gebäude fertig sind, muss ich es zugeben: so schlecht sieht das gar nicht aus.

Es blibt nur noch die Sorge um das Museum, und was es aus dem Stadtbild macht.


Die Niedermünster-Türme des über 1000 jahre alten Niedermünster-Stifts waren für frühere Durchreisende ein Wahrzeichen für Regensburg. Schon vor dem Dom! Jetzt verschwinden sie mehr und mehr hinter dem Museum.

Unter der Hengstenbergbrücke hindurch und man sieht die Steinerne.

Ein anderes Museum - das Schiffahrtsmuseum, untergebracht in der legendären "Ruthof". Dahinter die Thundeorfer Straße

Ah - Hochwasser!

Da war links der Donaumarkt. Ich vermisse schon seit langem die Parkplätze. Ich komme auch nicht mehr so oft in diese Gegend. Das ist kein Zufall.

Die Promenade an der Thundorferstraße. Geschaffen bei einer Straßenverlegung vor ein paar Jahrzehnten. Guter Ansatz, aber es entwickelte sich noch nicht so, wie es hätte sein können. Dazu mehr in einem gesonderten Artikel.


Hier habe ich früher gewohnt - im Hackengäßchen. Zwischen
16 und 21. Ich meine das Alter, nicht die Hausnummer. Gut 40 Jahre her.


Wenn wir nach durchgemachter Nacht runter an die Donau gingen, hatten wir schon damals diesen herrlichen Anblick von der gegenüberliegenden Wöhrdinsel. Dort hat sich im Laufe der vier Jahrzehnte nichts geändert  Sehr ungewöhnlich für Regensburg, oder?


Und hier sieht man die Entwicklung bei der Brückenrenovierung: der Überbau im Süd-Drittel ist weg, jetzt ist der mittlere Abschnitt dran. Das von der Steinlaus angefressene und dann (vorläufig) ganz entfernte Bruckmandl fehlt dem Kenner.


Auch hier entdecke ich zwei von den  neuen Sitzgelegenheiten, die in der Stadt aufgestellt wurden.



Eine gemütliche Cappuccino-Pause mit Yorki in der MoccaBar, das mir und meinen Freunden noch als "Ambrosius" im Gedächtnis ist.

Die Bilder täuschen. In Wirklichkeit gingen fast ständig ganze Rudel von Touristen und Regensburgern von links nach rechts und von rechts nach links. Aber zum Fotografieren warte ich ganz automatisch immer auf Momente mit wenig Gesichtern  im Bild.  Weshalb Fotografieren in Regensburg für mich vor allem bedeutet: 80 % warten.

Der Umgehungsabschnitt ist jetzt in der Mitte der Brücke.


Durch die Umgehungsbrücken ergaben sich in den vergangenen Jahren interessante Perspektien, die später nicht mehr möglich sind.

Und wie immer schwebt die Dreifaltigkeitskirche über Stadtamhof. Auf dem Calvarienberg, das östliche Ende der Winzerer Höhen. Früher wurde er auch Geierberg genannt.

Beamte stehen herum und kontrollieren durchfahrende Radfahrer. Irgendwie zu recht. Denn auch bei diesem Bild gilt: ich habe einen ruhigen Moment abgewartet. Normalerweise geht es hier viel enger zu.

Nach mehreren Cafebesuchen in Stadtamhof - Kuchenbar und Mea - geht es zurück Richtung Auto. Inzwischen erobern sich an den Donauufern die Leute ihre Plätze zum Genießen.



Bilder von der Ausstellungseröffnung im Leeren Beutel - Renate Christin

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Heute mittag wurde die Ausstellung von Renate Christin eröffnet. Der Saal im I. Stock des Leeren Beutel war rappelvoll.


Die "Städtische Galerie", geleitet von  Dr. Reiner Meyer, ist Teil der Regensburger Museen. Die "Museen in Regensburg" wiederum haben seit dem 1. Mai 2017 eine neue Leiterin,  die  Kunsthistorikerin Dr. Doris Gerstl. Diese trat als erste Rednerin auf.

Es sprachen noch Dr. Reiner Meyer, Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer und Kulturjournalist Harald Raab.

Wenn Sie die Ausstellung besuchen, ein Tipp: es gibt einen wirklich empfehlenswerten  Ausstellungskatalog mit interessanten Texten.  Auch was die Aufmachung betrifft, ist das eines der schönsten Kataloge der Städtischen Galerie, die ich besitze.


Dr. Gerstl, Leiterin der "Museen Regensburg"

Dr. Doris Gerstl



Dr. Reiner Meyer

Kulturjournalist Harald Raab

Hofbauer & Hofbauer - Gitarre und Hang-Drum

Renate Christin




Morgen Eröffnung - DEZeARTE - Kooperation cinescultura und panamericanarte

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DEZeARTE - hier handelt es sich um lateinamerikanische Kunst im Donau-Einkaufszentrum im Rahmen des Jubiläumsprogramms von CinEScultura.


Kunst: DEZeARTE

Ausstellungsdauer: 22.05. – 06.06.

Donau- Einkaufszentrum

Vernissage: Mo, 22.05. / 19.00 Uhr



Werke von 13 verschiedenen Künstlern, der sechs von cinEScultura eingeladenen Länder, von denen vier Künstler vor Ort sein werden und für Gespräche und Fragen zur Verfügung stehen. In Anwesenheit von Mariana Steiner, Robert Barberena de la Rocha und Fred Andrade.


Vom 23. Mai bis 3. Juni 2017 werden im DEZ zahlreiche Kunstwerke aus Lateinamerika ausgestellt. 13 Künstler aus Mexiko, Nicaragua, Kolumbien, Ecuador, Peru und Argentinien präsentieren ihre Arbeiten auf der großen Ausstellungsfläche im 2. Flur des Hauses.

Kuratiert wird die Ausstellung von dem Galeristen Michael Schäffer, der mit seiner PanAmericanArte Galerie diese Künstler vertritt.

Parallel und begleitend zur großen Kunstausstellung läuft im Center eine Foto-Ausstellung auf der Fläche vor der Sparda Bank/Drogerie Müller. FotoArt by PanAmericanArte zeigt auf großflächigen Fotoarbeiten spektakuläre Landschaften, Natur und Menschen dieser sechs lateinamerikanischen Gastländer.

Campanile und Obermünsterruine - positive Entwicklung?

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Der Campanile wird saniert! Das entdeckte ich bei meinen Spaziergängen in den letzten beiden Tagen. Ich habe noch nicht herausgefunden, ob das im Rahmen des Gesamtprojekts der seit Jahren laufenden Obermünsterviertelsanierung statt findet, oder eine zufällige Aktion des Bistums ist.



Obermünster Campanile; vom Jesuitenplatz aus gesehen. Foto: 26.05.2017



Der Campanile - das ist der freistehende Glockenturm, der zur Obermünsterkirche gehörte. Eine der wenigen freistehenden Glockentürme in Deutschland, denn anders als in Italien sind in Deutschland die Glockentürme normalerweise in die Kirchen integriert.

Das linke Bild zeigt den Campanile von der Obermünsterstraße aus (Foto aus 2013).





Die Obermünster-Kirche wiederum ist im Frühjahr 1945 durch Bomben so zerstört worden, dass nur noch ein paar Reste übrig geblieben sind, die ich hier als "Obermünsterruine" bezeichne. Und damit ist die Frage mancher Parkhausbesucher geklärt, was das für ein komischer Ort ist, den man vom neuen Petersweg-Parkhaus aus nach Westen hin sieht.

Die Ruine ist nur gelegentlich zugänglich - z.B. zu der traditionellen Sommerveranstaltung namens "open-air-classic". 


Vom obersten Stock des Parkhauses aus betrachtet: die
Ruine der Obermünsterkirche und rechts daneben der Campanile, 26.05.2017


Hier ein alter Stich vom Obermünsterstift. Den freistehenden Kirchturm (Campanile) und die 1945 zerstörte Kirche habe ich gekennzeichnet. Der Blick geht von Norden nach Süden. Unten ist also die Obermünsterstraße. Links davon befindet sich heute das Parkhaus am Petersweg

Alter Stich vom Obermünsterstift.


Campanile vom Parkhaus aus gesehen (Mai 2017)


Campanile vom Kassiansplatz aus (Blick durch Malergasse)

Weitere Fotos von diesem Spaziergang in folgendem Album:
https://goo.gl/photos/hvFw4JwFuRWxkhqEA


Wo ist diese Kirchenruine eigentlich?

Die Lage der Ruine habe ich bereits in einem früheren Artikel anhand eines google-earth-overlays verdeutlicht. Über die normale google-earth-Ansicht habe ich eine frühere Stadtkarte von 1811 gelegt und mit dem Transparenzregler gespielt:

google-Earth-Satellitenbild der Obermünsterruine - rechts vom gelben Halbkreis.
Der Zugang erfolgt normalerweise über die Obermünsterstraße; normalerweise ist aber das Gelände abgesperrt.


Wenn man eine Karte aus 1811 darüberlegt und den Transparenzregler langsam bewegt, erkennt man die Lage der Kirche
 (oben Norden): links die Obermünsterkirche, die rechte Kirche ist die Mittelmünster-Kirche oder Jesuitenkirche St. Paul, die 1809 durch Napoleon zerstört wurde und wo heute Parkhaus und Mädchengymnasiumsgebäude stehen.





Grundriss Obermünsterkirche (oben Nord) aus einem alten Buch

Obermünsterruine und  Campanile aus dem Blickwinkel der Stadtentwicklung

In einem früheren Artikel schrieb ich:
 Ich kann nur hoffen, dass diese äußerst wichtigen historischen Reste im Rahmen der Quartiers-Sanierung wieder zugänglich werden. Das Gutachten, das Ausgangspunkt für die derzeitige Sanierung des Viertels ist, empfiehlt dies ebenfalls.
Das scheint sich so zu entwickeln, und ich will das nochmals erklären:


Das früher einmal sehr wichtige Obermünsterviertel ist in den letzten Jahrzehnten völlig ins Abseits geraten. Die Denkmäler Kirchenruine und Campanile sind entweder unzugänglich oder versteckt, vor allem aber war der frühere Fußgängerdurchgang zwischen Petersweg und Obermünsterstraße beim Bau des alten Petersweg-Parkhauses in 60er Jahren verloren gegangen: damit ist das Gelände vom Fußgängerstrom abgeschnitten. Schlecht für Obermünsterstraße und Nebengassen.

Im Rahmen der Obermünsterviertel-Sanierung ging das vorbereitende Gutachten (das Gutachten ist hier abrufbar) auf diese unglückliche Entwicklung ein und empfahl, das Jesuitengassel wieder herzustellen, wenn das Parkhaus neugebaut wird. Außerdem wurde angeregt, mitten im Gässchen eine Querverbindung zum Campanile herzustellen. Den Campanile könne man sogar als Aussichtsturm benutzen, jedenfalls solle man die Obermünsterdenkmäler mehr hervorstellen

Auszug aus dem Gutachten:

FUßWEGVERBINDUNGEN

Die historischen Wegebeziehungen zwischen dem St.-Peters-Weg und der Obermünster-
straße (z.B.: Jesuitengässl) sollen wiederbelebt werden. Aber auch eine neue fußläufige Erschließung, ausgehend vom Jesuitenplatz zum möglichen zukünftigen „document Obermünster“, kann eingerichtet werden.
GESTALTUNG DER ÖFFENTLICHENPLÄTZE UND STRAßEN

Die Plätze im „Obermünsterviertel“ sollten, ähnlich der Platzfolge Haidplatz-Rathausplatz
Kohlenmarkt, einheitlich gestaltet werden.

Die Aufenthaltsqualität soll erhöht werden; dies kann durch Grünbereiche, Brunnen, Spielpunkte und ansprechende Möblierung des öffentlichen Raums erfolgen. Wichtig ist auch die Errichtung von ausreichenden Stellmöglichkeiten für Fahrräder in den öffentlichen Plätzen und Straßen.
INWERTSETZUNG DER POTENTIALE DES CAMPANILES UND DER RUINEN DER EHEMALIGEN STIFTSKIRCHEN MITTELMÜNSTER UND OBERMÜNSTER

Die Herausarbeitung und Darstellung der großen historischen Bedeutung der Stiftskirchen  Mittelmünster und Obermünster durch ein museales Zentrum („document Obermünster“) mit  Darstellung der Historie der Regensburger Altstadt im Zusammenhang der im 2. Weltkrieg  entstandenen Verluste durch Bombardierungen, bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, einen eigenen attraktiven Anziehungspunkt zu schaffen.

Hierbei könnte auch der Campanile 
als Aussichtsturm genutzt werden.

Eine zukünftige Nutzung dieser „Brachflächen“ ist auf je
den Fall wünschenswert.
Aktuelle Entwicklung:

Nun - das Jeusitengäßchen wurde tatsächlich wieder hergestellt, und zwar im Rahmen des Neubaus des Petersweg-Parkhauses. Gemeint ist das Gässchen LINKS vom Parkhaus, nicht das ebenfalls neu entstandene Gässchen rechts davon.

 Bei meinem Besuch in den letzten Tagen stelle ich fest, dass das Gässchen fertig zu sein scheint. Ob der Torbogen unten bei dem ehemaligen Diskothekengebäude bleibt, weiß ich nicht. Es sind jedenfalls keine Baustellenhindernisse mehr da


Das neue Jesuitengässchen - Mai 2017

Jesuitengässchen, von weiter unten aus gesehen (kurz vor Einmündung Obermünsterstraße)


Im Jahr 2014 sah das noch so aus:


Das wiederbelebte Jesuitengässchen im Jahr 2014 von der Obermünsterstraße aus gesehen - allerdings noch durch Baustellentätigkeit unbenutzt. Mehr Fotos: http://www.regensburger-tagebuch.de/2014/06/das-parkhaus-petersweg-und-das.html
Kommentierte GoogleEarth-3D-Ansicht vom Obermünsterviertel

Auch der Jesuitenplatz, also der Platz zwischen Obermünsterstraße und neuem Parkhaus, entwickelt sich positiv. Im Moment sind dort Freisitze des Burgerlokals, und ich habe dort schon eine gemütliche Kaffeepause genossen. Auch hier sind alle Baustellen-Gegenstände verschwunden.

Da müsste sich aber noch mehr tun, und wenn ich mich an frühere Entwürfe erinnere, dann ist da auch noch mehr geplant.





Ich bin neugierig, ob man auch die Mauer durchbricht und die im Gutachten angedachte Querverbindung von Jesuitengässchen zu Campanile schafft, ferner, ob man die Ruine zugänglicher macht. Zugegeben - es ist nicht Aufgabe der Kirche, sich um Tourismus und Stadtbild Gedanken zu machen, es wäre aber schön, wenn sie hier mitmacht (vielleicht ist das auch schon im Gange, wer weiß).

Das alles könnte auch die Obermünsterstraße selbst aufwerten, und die Malergasse, Pfarrergasse und Steckgasse. Denn diese Straßen dümpeln immer noch vor sich hin und die Ladenbesitzer wechseln immer noch zu häufig. Seit ich 2012 an einer Galerie in der Obermünster Straße beteiligt war, habe ich das Schicksal dieser Straße aufmerksam verfolgt.

 
Ältere Fotos vom (unrenovierten) Turm:




Blick vom Petersweg aus zum Campanile - über die Bauarbeiten des Parkhauses hinweg.


Obermünster Campanile, April 2013


Der Campanile, Nordseite, vom Parkplatz aus fotografiert - Mai 2013

Ostfassade, von der Parkhausbaustelle aus fotografiert


Hinter diesem Glockenturm, den freistehenden "Campanile" der Kirche, befindet sich die Ruine der Obermünsterkirche.

Ausgelassene Stimmung bei der Eröffnungsfeier DEZ e Arte

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Bis tief in die Nacht - die Mariachi-Band sorgte für eine ausgelassene Stimmung

Am 22. Mai war die Eröffnung von "DEZ e Arte" im Einkaufszentrum. Und die war wirklich gelungen.

Bei der Ausstellung "DEZ e Arte" geht es um hochkarätige lateinamerikanische Künstler, von denen einige extra über den großen Teich angereist sind.  Die Kunstaktion ist wieder  in das parallel laufende deutsch-spanische Kulturfestival "CinEScultura" integriert. Deshalb gab es eine lange Rednerliste - neben Pedro Alvarez als Cinescultura-Leiter sparch auch der Generalkonsul von Peru neben vielen anderen Rednern, auf die ich noch komme.


Die Ausstellung selbst wurde organisiert (oder wie man sagt "kuratiert") von Michael Schäffer, der auf seine während der PanamericanArte-Projektreise gewonnen Kontakte zurückgreift.

Die Eröffnungsreden waren fast ein bisschen viel und dauerten eine Stunde - allerdings unterbrochen durch Musikeinlagen mit mexikanischer Musik, und eine (trotz grauenhafter Tonkonserve sehr begeisternde) Tanzeinlage. Und schon hier zeigte sich enorme Begeisterung bei den Zuhörern mit Zugabeforderungen - ungewöhnlich bei Einlagen zwischen Eröffnungsreden.

Trotzdem ein Tipp: wenn mehr als sechs Redner am Werke sind, sollte man eine Regel einführen: jede Rede muss fünf Minuten kürzer sein als die letzte. Sonst wiederholen sich manche Danksagungen,  und irgendwelche Allgemeinplätze will nach einer Stunde niemand mehr hören. Aber beschwert hat sich niemand, das muss ich zugeben. Es sprachen u.a.: Thomas Zink als (ich meine das ehrlich) stets kunstengagierter Geschäftsführer des DEZ, Dr. Thomas Burger vom Stadtrat (Eröffnung), Michael Schäffer (der Kurator der Ausstellung), der Konsul von Peru, der kolumbinaische Künstler Fred Andrade (der gut Deutsch kann), Professor Pedro Alvarez (Leiter des kooperierenden Kulturfestivals "CinEScultura")

Am Ende -  das übrige DEZ war längst zu -  gab es laterinamerikanische Leckereien am Buffet und gemütliche Gespräche zwischen den vielen herrlichen Bildern. Anwesend waren viele aufgeschlossene, interessante Leute und ein paar der ausstellenden Künstler, z.B. Robert Barberena de la Rocha aus Nicaragua, Fred Andrade aus Kolumbien, und die Argentinierin Mariana Steiner (in Deutschland lebend und beim Blindeninstitut arbeitend).

Aber dann ein überraschende Wendung: die Mariachi-Gruppe war noch nicht abgereist, sondern stellte sich nach einiger Zeit neben das Buffet - und spielte so richtig auf. Diese Spieler heizten uns richtig ein - sie hielt uns mit mitreißender Spielfreude und erstklassiger Musikerqualitäten noch eine Stunde lang in Bann.

Ganz klar - die Musiker haben den Künstlern fast die Show gestohlen, denn Zeit zum Bilder betrachten blieb wenig. Aber das ist bei einer Vernissage eigentlich kein Problem - und bei einer Ausstellung im DEZ erst recht nicht - die Umsätze laufen erst während der Ausstellungswochen, und zwar durch die hohe Besucherfrequenz noch weit besser als an einem Eröffnungstag. Die anwesenden Künstler jedenfalls waren glücklich und hörten ebenfalls den Musikern zu.

Ausstellende Künstler: Enrique Flores, Robert Barbarena, Fred Andrade Mora, Nicolas herrera, Eduardo Segovia, Boris Ordonez Petroff, Sergio Silva Cajahuaringa, Eugenio Cohaila chambe, Marcial Quispe Quispe, Beronica Delgado Sanchez, David Villalba Quispe, Guadelupe Hemir Apaaricio, Mariana Steiner.

Es gibt einen sehr schönen Katalog, der (jedenfalls am Eröffnungsabend) sogar kostenlos war.

Die Einlagen der Mariachigruppe „Mariachi Azteca“ aus Prag wurden mit Begeisterung aufgenommen

DEZ-Geschäftsführer Thomas Zink


Pedro Álvarez Olañeta. Festivalleiter von CINESCULTURA







Michael Schäffer, Kurator der Ausstellung

Fred Andrade begrüßt die Anwesenden auf Deutsch. Im Hintergrund Michael Schäffer

Das komplette Stockwerk war aufwändig mit Flaggen geschmückt - Kompliment an die Geschäftsführung. Sie hat weit mehr als das Notwendige getan.


Der Generalkonsul von Peru

Carola Rey Sánchez und Mauricio Wong von der Tanzschule Baila Conmigo aus München und Lima


Mitte: Mariana Steiner, ausstellende Künstlerin

Schmelzende Blicke ...



Robert Barberena de la Rocha

Das DEZ ist schon seit einer halben Stunde geschlossen.

Wer nicht am Buffet schnabuliert und ratscht, sieht sich die Bilder an.

21 Uhr. Die Musiker tauchen am Buffet auf







Mariachigruppe „Mariachi Azteca“ aus Prag



Fred Andrade Mora

Ehefrau von Fred Andrade Mora

Zum Abschluss noch ein größeres Geburtstagsständchen für eine Zuhörerin
 

Aber auch danach haben die Besucher nicht genug und setzen  die Gespräche fort.



Michael Schäffer, Kurator

Ach ja - in einem anderen Winkel des DEZ gibt es noch eine zugehörige Fotoausstellung.

Dort hat Michael Schäffer wunderschöne Fotos von seiner PanamericanArte-Tour durch Nord- und Südamerika ausgestellt. Ich hab sie noch nicht gesehen, aber Bekannte, die selbst sehr gut fotografieren, gaben begeisterte Rückmeldungen. Also werde ich die mir noch neidvoll und sehnsüchtig ansehen. Ort: Sparda-Bank/Müller-Drogerie.


Höhen und Tiefen des Vatertagausflugs in Regensburg

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Freier Tag nach turbulenten Wochen. Ich könnte im Garten abhängen. Vatertagswanderungen waren nie mein Ding. Aber ich muss wie jeden Frühling vor dem Föhngeräuschen der wartenden Züge fliehen - da hält man es weder im Garten noch am Balkon noch in der Wohnung aus. Also wieder mal stundenlange Spaziergänge durch Regensburg, wie sich herausstellt, verteilt auf drei Touren.

Zuerst packe ich Yorki, der ja sowieso mal raus muss, und fahre Richtung Dörnberg. Dort will ich schon lange den Baufortschritt dokumentieren.

Unterwegs eine Offenbarung: der Milchpilz, dessen aktueller Betreiber am 25.Mai 2017 den zehnten Milchpilz-Geburtstag feierte, lockt mit einem dringendst benötigten Cappuccino. Und da! Da ist tatsächlich auch ein Parkplatz frei! Keine hundert Meter entfernt!

Der Regensburger Milchpilz.
Wissenswertes hierzu: http://www.regensburger-tagebuch.de/2014/08/das-milchschwammerl-in-3d-ansicht.html

Also raus mit Yorki und wir nähern uns dezimeterweise dem Pilz. Yorki schnuppert jeden Grashalm ab, in dieser Anlage gibt es anscheinend enorm viel Chat-Botschaften der anderen Hunde. Ich lasse ihm das Vergnügen. Irgendwann bekomme ich auch meinen Cappuccino.


Yorki hat es sich auf meinem Schoß gemütlich gemacht.
Der Boden ist noch kalt.

Als nächstes gehen wir an der Kumpfmühler Brücke spazieren. Beim Dörnberg-Gelände hat sich was getan, aber ich muss lange warten, bis die Sonne ein wenig durch die  Wolken durchbricht. Zu wenig - ich werde abends nochmals hinfahren und dann viele gute Fotos machen.


Und hier sehen Sie die berühmten Regensburger Geschlechterkräne in ihrem konkurrierenden Bestreben, der höchste zu sein:


Anschließend Spaziergang im Stadtpark und ich setzte mich dort leicht hungrig im Biergarten hin. Es ist wärmer geworden, die Bedienungen sind voll ausgelastet, und irgenwann wird auch noch Yorki nervös - er hat keinen Platz, der Boden ist kalt, was weiß ich. Mit Hund unterwegs zu sein, kann anstrengend sein.

Ich gehe mit ihm zum Auto, das noch für eine halbe Stunde im Schatten stehen wird, und begebe mich alleine zurück. Diesmal klappt auch gleich die Bestellung. Dafür merke ich nach 25 Minuten, dass man mich wohl mit dem Schweinbraten vergessen hat. Zu spät zum Reklamieren, ich breche hungrig den Besuch ab, bezahlte mein angenipptes 0,4-L-Wasser (kleinere Mengen gibt es dort nicht) und gehe frustig zum Auto. Das ist halt so einer dieser Tage, wo nicht alles so optimal läuft.

Ich fahre nach Hause, versorge den Hund und mache mich erneut auf in die Stadt. Diesmal mit Fahrrad. In der Hemauerstraße entedecke ich: abgerissenes Haus, dort wo das Kugellager-Geschäft war bzw später der Sanitärhändler. Ältere Regensburger und vor allem Häuslebauer werden das kennen. Ich dachte eigentlich vor zwei Jahren, jetzt ist die Hemauerstraße fertig saniert. Damals auch das Fliesengeschäft in ein Wohnhaus umgewandelt wurde, und alle hässlichen Flecken der letzten Jahrzehnte waren  verschwunden. Aber hier wird nochmal was draufgesetzt.




Aber jetzt bilde ich mir einen Schweinebraten ein, den hatte ich ja schon gedanklich im Mund, das bring ich nicht mehr aus dem Sinn. Aber wo? Im neue Schlachthoflokal in der Nähe gäbe es einen Biergarten, und das Essen dort ist auch gut - aber da gibt es keinen Standard-Schweinebraten. Also in die Stadt - Hofbräuhaus? Kneitinger? Ob die überfüllt sind?

Aber als ich über den Kornmarkt fahre, naht die Rettung: der "Andechser am Dom".

Jahrzehntelang habe ich das Lokal ausgeblendet, vor zwei Jahren wiederentdeckt. Dort gibt es einen butterweichen Schweinebraten, mit extra Krustenstück, zwei verschiedenen Knödeln, und besonderem Kraut. Und die nächste Überraschung: der Biergarten ist geöffnet, wusste gar nicht, dass die einen haben. Blasmusik gibts auch noch, ja das wird ja ein wunderbarer Vatertag. Ich sitze in der Sonne, vertilge einen leckeren Schweinebraten, und das Getränk gibt es sogar ab 0,2, so wie ich es mag, wer sagt's denn.

Mein Grant macht sich aus dem Staub.


Mit wieder guter Laune gehe ich in die Stadt. Dort wo das Cafe Prock mal war, ist jetzt eine Food-Kette. Über die Schließung des Lokals schrieb Helmut Wanner in der MZ am 16.12.2016:

"Das Kännchen ist tot: Aus für Café Prock - Am Kohlenmarkt schließt eines der letzten alten Kaffeehäuser mit Konditorei. Die Freibergers verpachten an eine Food-Kette."

Zwischen den Freisitzen ist ein Ständer mit einem Schild: "Selbstbedienung". Tja, auch das ist Regensburger Stadtentwicklung.



Und letztendlich lande ich in meiner Lieblings-Oase "Palletti", wo ich an freien Tagen viel Zeit verbringe: Kaffee trinken, Kunstzeitung und Kulturjournal lesen, vielleicht noch die MZ, die ich mir meist vorher beim Pustet kaufe - da können schon mal ein zwei Stunden vergehen. Vor allem weil die genannten Kulturzeitschriften ja nicht gerade schnelle Lektüre sind - da hänge ich fest. Und schlage stur bei Wikipedia nach, wenn unbekannte Ausdrücke auftauchen. Kann ja auch nicht alles wissen, oder? Und weil mich einfach alles mögliche interessiert, komme ich da auch noch mal ins Lesen.


Abends fahre ich wieder mit Yorki in den Stadtwesten - diesmal habe ich die gewünschte Sonne, und ich kann den Entwicklungsstand am Dörnberg-Gelände fotografieren.


Dazu mehr im nächsten Artikel

Das Dörnberggelände in der Abendsonne

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Es wiederstrebt mir einfach, zu sagen: "Das Dörnberg". Das tut doch weh. Dann noch lieber "das Dörnberg-Gelände". Die "Gegend um die Ladehofstraße" kann man auch nicht mehr sagen, da die Ladehofstraße umgenannt wurde. Vielleicht noch Schenker-Gelände, damit könnten einige was anfangen.

Aber mitterweile weiß wohl jeder, welche Ecke Regensburg mit "Dörnberg" gemeint ist.

 



Das "Große Gräberfeld" der Römer von Dahlem

Nämlich da, wo die toten Römer hausten. Rechts und links von der Kumpfmühler Brücke also. Da waren vor zweitausend Jahren die die Gräberfelder der Römer. Natürlich gab es damals keine Brücke, schließlich gab es keine Bahn. Aber es gab die Ausfallstraße nach Augsburg, die auch heute noch zum Ziegetsberg führt, die entscheidende Fernstrecke im Westen der Stadt - die Via Augustana.


Und die Römer pflegten ihre Toten zwar außerhalb der Stad, aber in Sichtweite und in der Nähe wichtiger Straßen zu begraben, damit sie in Erinnerung bleiben. Ein interessanter Aspekt, finde ich.

Als nach 1860 die Eisenbahnstrecke in Regensburg geplant wurde, wusste man schon, dass hier Gräber zu vermuten sind. Schon ab dem 18. Jahrhundert  hatten schon Stadtsyndikus Plato-Wild und Beneditinerpater Bernhard Stark Gräber gesucht oder entdeckt.

Der Forscher und Pfarrer Joseph Dahlem schaffte es, dass er wenigstens bei einem Teil der betroffenen Gebiete vor den weiteren Aushubarbeiten die Gräber dokumentieren durfte. Das tat er im Auftrag des wissenschaftlichen "Historischen Vereins" und er fand ungefähr 5000 Gräber.

Dass hier noch viele weitere Gräber existieren, wusste man, als man in den letzten Jahren das Schenker-Gelände neu verplante. Also begannen nach dem Abriss aller alten Gebäude, im Jahre  2015, die archäologischen Grabungen. Die Zeitungen berichteten darüber. Jetzt sind diese Sondierungen beendet und die eigentlichen Bauarbeiten haben begonnen.

Und so sieht das Gelände jetzt aus:











Wenn den Kränen nach Feierabend langweilig wird, fechten sie ein bisschen miteinander.













Von oben, Stand 2016:





Erster Todestag Martin Gunther

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Heute vor einem Jahr verstarb im Josef-Hospiz Pentling ein guter Freund und Kollege, kurz nach seinem 50. Geburtstag: Martin Gunther. Er erlag trotz erbitterter Gegenwehr letztlich doch einem aggressiven Hirntumor.

Er war ein beliebter Dozent, intelligent, sozial engagiert. Wir Kollegen an den Eckert-Schulen vermissen noch heute seine Schlagfertigkeit und seinen trockenen Humor. Manchmal überlegen wir lachend,  welche spitzen Bemerkungen er zu einem bestimmten Thema loslassen würde. Darin war er genial.

Er war aber auch ein begnadeter Fotograf, von dem ich sehr viel lernte - und noch hätte lernen wollen. Unter anderem erklärte er mir in diversen Sessions die moderne Blitzlichtfotografie. Die Ausleuchtungsregeln haben sich seit meinen ersten Fotokursen in den 70ern kaum geändert, aber die Technik sehr wohl. Und da ich über die Jahrzehnte hinweg lernte, ohne Blitz zu fotografieren, fehlte mir dieses technische Wissen.


So fand ich Fotos von Experimenten im Stadtpark, wo wir mit und ohne Speedlight als Aufhellblitzlicht arbeiteten.

Fotoexperimente mit Martin Gunther im Stadtpark, 19.10.2013


 

Foto mit Speedlight-Aufhellblitz

Er half mir auch, wieder in die Studiofotografie zu finden, erklärte mir das heutige System bei der Model-Suche einschließlich model-release-Verträgen und einschlägigen Erfahrungen mit Laien- und Profi-Modellen.

Die letzte gemeinsame Foto-Session fand vor ein paar Jahren in einem gemieteten Fotostudio statt. Wir machten time-sharing bzw. modelsharing mit einem Modell,  das wieder einmal bei der Heimfahrt von London nach Prag in Regensburg Zwischenstation machte. Hier arbeiteten wir natürlich nicht mit Speedlights, sondern mit echten Studiolampen.






2015 schenkte ich ihm einen Kaffeebecher in Form eines Teleobjektivs.


Eines der letzten Fotos entstand bei einem Spaziergang auf dem Dörnberg-Gelände.


Wir vermissen dich, Martin.


Ecce Homo - Leidenswege von Menschen

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Ausstellungseröffnung "Ecce Homo - Kreuzwege" von Rita Dendorfer, 1. Juni 2017


Gestern besuchte ich eine schöne Vernissage in der Oberen Bachgasse mit hervorragenden Künstlern und absolut sehenswerten  Werken.  Aber noch  nachhaltiger beschäftigt mich eine Ausstellungseröffnung vom Tag davor, die viel unscheinbarer daher kam, und von der ich erzählen möchte:

"Ecce Homo - Kreuzweg zum Leben"

Ausgestellt wird ein Bilderzyklus von Rita Dendorfer - eine Serie, dich ich schon 2012 im Schloss Spindlhof als "Kreuzweg in 15 Stationen" erlebt habe.

Diesmal findet man die Bilder im hinteren Bereich der Stadtparrkirche Herz Marien in der Rilkestraße, und zwar in der Zeit vom 2.6. bis 8.9. 2017.

Bürgermeister Jürgen Huber gelang eine sehr lebendige und interessante Einführung bei der Eröffnung am 1. Juni.

"Die Bilder sind hervorragend geeignet, um darin spazieren zu gehen, und eigene Betrachtungen zum Thema Leidensweg anzustellen".

So ungefähr formulierte er  Jürgen Huber, der bekanntlicherweise selbst Künstler ist, in seiner  Einführung.  Und diese und andere Gedanken arbeiten immer noch in mir nach.

Und darum möchte ich hier weniger über die Bilder selbst schreiben, deren Qualität ich schon an früherer Stelle Respekt zollte, sondern über das Thema "Leidenswege"- warum das Thema Ecce Homo es bis heute in der Kunst auftaucht, und was es mit "uns" zu tun hat.

Gut, zugegeben, mit "uns" meine ich schon  die  etwas älteren Mitmenschen. Denn je älter man wird, je mehr man sieht und miterlebt (oder gar selbst erlebt), desto klarer wird die Erkenntnis, dass dem Menschen Leidenswege vorprogrammiert zu sein scheinen. Auch wenn er reich und schön ist, gut verdient und Freunde hat.


Mit 20 dagegen sieht man die Welt meist positiver, denkt sich, die Schicksalsschläge, von denen man hört und liest, sind Ausnahmen. Besonderheiten, die nur einzelnen passieren, weit weg passieren. Oder halt im Film geschehen. 


Tja, Pustekuchen. Wir Fortgeschritteneren wissen es besser. Leidenswege sind eher der Standard. Das sehen wir im Laufe des Lebens an Bekannten, Verwandten, über Kunden bzw. Mandanten, über Umschüler, die man als Dozent kennenlernt (damit meine ich meine 27 jährige Tätigkeit in einem Berufsförderwerk, in der ich ein viele hunderte Lebensschicksale mitbekommen habe), über die Mitwirkung in sozialen Vereinen, oder einfach über die Zeitung - und manche erleben ihre Leidenswege gar am eigenen Leib.






Was ist eigentlich ECCE HOMO und warum ist es in der Kunst so verbreitet?


Mit dem Hinweis Ecce homo (deutsche Aussprache "ektse hοmo") stellt nach dem Johannesevangelium der römische Statthalter  Pilatus dem Volk den gefolterten, in purpurnes Gewand gekleideten und mit einer Dornenkrone "gekrönten" Gefangenen Jesus von Nazaret vor, weil er keinen Grund für dessen Verurteilung sieht. 
Pilatus ging wieder hinaus und sagte zu ihnen: Seht, ich bringe ihn zu euch heraus; ihr sollt wissen, dass ich keinen Grund finde, ihn zu verurteilen.  Jesus kam heraus; er trug die Dornenkrone und den purpurroten Mantel. Pilatus sagte zu ihnen: Seht, da ist der Mensch! Als die Hohenpriester und ihre Diener ihn sahen, schrien sie: Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz mit ihm! Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn und kreuzigt ihn! Denn ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen. (Johannes,  19, 4 -6)


Bis heute ist das Motiv "Ecce Homo" mit dem Thema des Leidensweg von Jesus als Mensch  ein zentrales Thema in der Kunst.

Ob Malerei oder Skulptur, bis in die Gegenwart beschäftigen sich Künstler damit. Früheste Nachweise gibt es ab dem 9. Jahrhundert. Alle großen Maler haben sich damit auseinandergesetzt: Rembrandt, Rubens, Dürer, Caraveggio, Bosch, Holbein, Tizian. Und aus der neueren Zeit: Otto Dix, Lovis Corinth,  Garcia Martinez, oder George Grosz, der ein 100-teiliges Werk erstellte.

Die Szene von Ecce Homo, die Verspottung oder Vorführung von Jesus,  ist auch der Ausgangspunkt für den Kreuzweg, also die Passionsgeschichte, die Stationen des weiteren Leidenswegs bis zur Kreuzigung. Darum geht es eigentlich in dem Bilderzyklus - um die Kreuzwegstationen, die mal mit 14 mal mit 15 Stationen dargestellt werden (weshalb wohl das 15. Bild ein wenig mehr Abstand hat als die restlichen Bilder).

 
In den letzten beiden Jahrhunderten haben Künstler das Thema ECCE HOMO über das biblische Geschehen hinaus erweitert, und thematisieren z.B. mit "Ecce-Homo"-Werken das  Leiden und die Entwürdigung des Menschen durch Gewalt oder Krieg allgemein.  Oder das Phänomen, dass der Mensch typischerweise Leidenswege überstehen muss - das scheint im Großen und Ganzen vorprogrammiert zu sein, und zwar bis heute, trotz Wohlstand und Medizin.


Und darum ist das Motiv so vielseitig, und interessiert weit mehr Menschen, als nur Gläubige: man kann sich bei der Betrachtung von Passions-Bildern einerseits über Märtyrer Gedanken machen, die sich für andere opfern (wie Jesus), oder aber auch über die Gefangennahme und Folterung von politischen Gegnern, oder über die Leidenswege von Verwandten, Bekannten oder der eigenen Person. Man kann sich über die Schicksalshaftigkeit im allgemeinen Gedanken machen, oder über die psychologischen Aspekte: wie kann der Mensch mit Schicksalen fertig werden?




Jürgen Huber, Einführung zur Ausstellung Ecce Homo, 1.6.2017



Glockenturm Herz Marien Kirche, Rilkestraße

Interessante Gespräche mit aufgeschlossenen, sympathischen Leuten.

Rita Dendorfer, die ausstellende Künstlerin






Links:

http://www.regensburger-tagebuch.de/2012/11/bilder-von-der-vernissage-in-spindlhof.html
http://www.regensburger-tagebuch.de/2012/11/vernissage-in-spindlhof-am-21-november.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Ecce_homo


Spiegelselfie im Multiversum des Wiener Naschmarktes

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Verwirrter Blick in's Multiversum

In meiner Fototasche fand ich vor ein paar Tagen - so überrascht wie überglücklich - eine verschollene SD-Karte mit Fotos aus meinem letzten Wienbesuch. Die Bilder entstanden fast genau vor einem Jahr, also im Mai 2016.

Bei den Fotos waren auch ein paar Spiegelselfie-Bilder dabei. Spiegelselfies zu machen, habe ich mir vor ein paar Jahren angewohnt. Egal ob im Parkhauslift vom Dachauplatz oder im Lift des ars-electronica-centers in Linz, ob in den Schaufenstern der Stadt Regensburg oder im verspiegelten Waschraum eines Imbisses des Wiener Naschmarktes.


Ein Spiegelselfie zu machen, wenn man durch den Sucher guckt, ist einfach:

Spiegelselfie: Gebäudefront im Wiener Prater


Aber wenn ich mein Gesicht sehen will, darf ich nicht durch den Sucher blicken. Ohne Kontrolle  wird es schwierig. Halte ich die Kamera gerade? Ist alles drauf? Zoom richtig eingestellt?


Aber das Wichtigste: habe ich die Entfernung richtig fokussiert, so dass das Bild scharf ist? vielleicht hat die Automatik einen Fleck im Spiegel fokussiert, und somit nur die halbe Entfernung zum Bild gewählt. Denn obwohl das Motiv in der Spiegelfläche erscheint, ist es doppelt so weit weg. Das Bild scheint nur im Spiegel zu sein. Die Entfernung zum Spiegel ist die falsche Entfernung

 
Bei dem mehrfach verspiegelten Bild  hatte ich wenig Zeit zum Experimentieren: das war im Waschraum eines Esslokals am Wiener Naschmarkt. Ich habe die Bilder seit einem Jahr gesucht -  ich wusste, dass sie existieren, ich freute mich auf die Auswertung. Aber ich fand sie nicht - ich wusste nicht, dass da eine vergessene SD-Karte existiert.

Die verspiegelten Wände hatten mehrere Effekte: einmal die unterschiedlichen Blickwinkel, so dass mein Gesicht in jeder Version anders aussieht.

 Zum anderen war es unmöglich, eine einheitliche Scharfstellung zu erreichen.




Denn jeder der vielen Burkes-Varianten ist unterschiedlich weit weg von meiner Kamera, je nachdem, wie oft reflektiert wird. Es gibt also keine "richtige" Entfernung. Entsprechend ist das Bild ein Kompromiss: nur eine der vielen Burkesse ist einigermaßen scharf abgebildet.

Das nächste mal weiß ich es besser: ich schraube die ISO-Zahl hoch und nehme eine möglichst hohe Blende, so dass ich viel Tiefenschärfe habe.

Dann schätze ich noch ab, wohin ich (blind) fokussieren muss, damit ich eine mittlere Entfernung als Ausgangspunkt habe - also eine Bildversion von mir, die über die verspiegelten Reflexionswege nicht allzuweit weg aber auch nicht allzu nah ist. Wie man es halt so bei Tiefenschärfe-Problemen macht.

Mit ein wenig Glück habe ich dann alle Paralleluniversen in scharfer Darstellung.

Neugestaltung Bahnhofsareal doch ein Jahrhundertwerk?

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Jahrhundertaufgabe Neugestaltung Bahnhofsareal
Quelle: www.regensburg.de


Also gut, ich gebe zu: ich habe mich  getäuscht, und zwar gewaltig getäuscht. Die Bürgerbeteiligung an der Gestaltung des Bahnhofareals, inszeniert als Aktion "Stadtraum Gestalten", hatte doch Sinn, und war nicht das übliche Beteiligungsfeigenblatt.


Erstes von 6 Videos über die sechs Aktionstage "stadtraum-gestalten" in Regensburg: https://youtu.be/QKUdpiJpTbE?list=PL6pF1KBkRZGs4aLqzjQjzVSh-rKoQ31jK


Allein die Beteiligung selbst war gewaltig, und weit ernsthafter, als ich es vermutet hätte. Eindrucksvoller als irgendwelche Pressemitteilungen beweisen mir das  sechs Videos von den zwei Ideenwerkstätten im März und Anfang Mai 2017, die man auch auf youtube abrufen kann.

Aber vor allem: wie ich kürzlich  erfahren habe, kamen dabei geniale Vorschläge heraus - sowohl von Bürgern, als auch von externen Fachleuten. Vorschläge mit Lösungen, an die  bisher keiner dachte. So gibt es jetzt sogar die Aussicht, dass der gefürchtete Verlust von Bäumen durch die neue S-Bahn vermieden werden kann, ja sogar am Ende mehr Grün da ist, als vorher. Und es gibt Ideen, wie man auf simple Weise den "Angstraum" um die Bushaltestellte Albertstraße beseitigen kann, was für sich allein schon ein gewaltiger Erfolg für uns Regensburger wäre.


Ich bin mittlerweile sehr gespannt auf die Auswertung der zwei "Ideenwerkstätten", die im Herbst erfolgen soll.

Ein zufälliges Gespräch mit Jürgen Huber, der sich von Anfang an für eine Einbindung der Bürger in die Neugestaltung stark gemacht hatte, veranlasste mich, in der Angelegenheit neu zu recherchieren, die ich bisher nur am Rande verfolgt hatte. Die bisherigen Pressemeldungen haben mir nicht klar gemacht, wie viel professioneller und ernsthafter die gesamte Aktion ist.

Ein Rückblick:

Die Stadtpolitiker sahen es als Jahrhundertaufgabe: Die Neugestaltung der Fläche, die weitaus größer ist als zwischen Bahnhof und Maximilianstraße.

In diesem Bereich sollen ein neuer Omnibusbahnhof enstehten, sondern auch eine Trasse für ein höherwertiges ÖPNV-System (also eine Art S-Bahn), eventuell ein Regensburger Kultur- und Kongresszentrum (RKK) und der Platz soll für die Bürger sympathisch werden. Gleichzeitig wollen alle - sehr geschichtsbewussten - Kommunalpolitiker, dass der seit 1779 errichtete Alleen-Gürtel , der Grünstreifen um die ehemalige Stadtmauer herum, nicht noch mehr beschädigt wird.

Im März 2017 stellten Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer,  Bürgermeister Jürgen Huber und die Wiener Agentur „nonconform“ die Initiative „Stadtraum gemeinsam gestalten“ vor.

Genau wie damals geplant wurden dann später zwei jeweils dreitägige Bürgerbeteiligungs-Aktionen, so genannte Ideenwerkstätten, organisiert. Eine im März, und eine Anfang Mai.

Die Wiener Agentur sorgte dafür, dass diese Bürgerbeteiligung hochprofessionell organisiert wurde - also weit effektiver als eine bloße "Meinungskundgabe", wie ich persönlich vermutet hatte (und von der ich nicht viel mehr erwartet hätte, als oberflächliche Wünsche und ein Feigenblatt für Bürgerbeteiligung).

Die 1. Ideenwerkstatt fand vom 21. bis 23. März 2017 im Parkside statt. Alle Ideen und Anregungen, die dabei gesammelt wurden, wurden anschließend von den beteiligten Planungsbüros ausgewertet und zu möglichen Szenarien aufbereitet. In der 2. Ideenwerkstatt vom 3. bis 5. Mai 2017 wurden diese Szenarien diskutiert und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern weiterentwickelt.

Und so wie es aussieht, wurde hier wirklich ernsthaft gearbeitet.

Wie gehts weiter? Ich zitiere aus der Webseite der Stadt:

Nun erarbeiten die Planungsteams daraus einen oder mehrere konkrete Lösungsvorschläge, die im Herbst der Öffentlichkeit präsentiert werden. Daraus ergeben sich dann auch die Fragen, die im Rahmen einer Bürgerbefragung im Herbst an alle in Regensburg gemeldeten Personen ab 16 Jahren geschickt werden. Die Ergebnisse der Befragung werden dem Stadtrat vorgelegt, der dann über das weitere Vorgehen entscheidet.
Geschichtliches zur Stadtbildentwicklung vor dem Bahnhof

Über die Geschichte des betreffenden Areals will ich schon länger berichten. Allerdings nicht im Gesamtzusammenhang. So lagert bei mir ein Entwurf über die Geschichte des Petersfriedhofs und des Peterkirchleins, ferner der Entwurf einer Reportage über die Stadtbildveränderung durch Napeoleons Bombardierung 23.4.1809 (ein Artikel, dessen Fertigstellung und Veröffentlichung ich schon seit 3 Jahren an einem 23. April plante - aber immer kam etwas dazwischen). Ferner eine Reportage über die Stadtbildentwicklung durch die Bahn in den 1870er Jahren.

Vielleicht finde ich auch die Zeit einer übergreifenden time-line-Geschichte zum Areal, mal sehen.



Informationen zur Aktion der Stadt Regensburg findet man hier:

Videos auf youtube

Jeweils 3 Videos vom 1. Ideenwerkstatt im März und vom 2. Ideenwerkstatt vom Mai 2017.


 

Stadtraum gemeinsam gestalten - 1. Ideenwerkstatt - Tag 1 Stadt Regensburg

 

Stadtraum gemeinsam gestalten - 1. Ideenwerkstatt - Tag 2 Stadt Regensburg

 

Stadtraum gemeinsam gestalten - 1. Ideenwerkstatt - Tag 3 Stadt Regensburg

 

Stadtraum gemeinsam gestalten - 2. Ideenwerkstatt - Tag 1 Stadt Regensburg

 

Stadtraum gemeinsam gestalten - 2. Ideenwerkstatt - Tag 2 Stadt Regensburg

 

Stadtraum gemeinsam gestalten - 2. Ideenwerkstatt - Tag 3 Stadt Regensburg

Recherche-Pause

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Foto: S.T.
Ich habe da ein Foto für das Regensburger Tagebuch, sprach mich eine Palletti-Stammgast-Bekannte an, als ich die Augen wieder mal öffnete. Und sendete mir dann das obige Bild.
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